Organisationskonzepte (Organisationswandel, Veränderungskonzepte)
Organisationsmodelle
Ausgangspunkte für den organisatorischen Wandel
Ab einer bestimmten Unternehmensgröße ist es praktisch nicht mehr möglich alle Mitarbeiter
gleichzeitig aktiv in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Deshalb muss man sich – je nach Art
der Veränderung und der vorliegenden Unternehmensstruktur – einen geeigneten Ausgangspunkt für
den organisatorischen Wandel suchen. Bei der Planung und Einführung von Veränderungen
unterscheidet man grundsätzlich vier verschiedene Ansätze. Generell kann man hier drei Arten von
Widerständen unterscheiden:
Top-down-Ansatz
Der Veränderungsprozess wird vom Top-Management geplant, das Visionen und Leitbilder „vorlebt“
und als Vorbild für alle untergeordneten Hierarchieebenen fungiert. Die M itarbeiter sollen die
Veränderungspläne der Geschäftsleitung nur umsetzen und werden nicht in die Planung einbezogen.
Nachteile des Top-down-Ansatzes sind unter anderem:
•
Veränderungen von „oben herab“ (Widerstände entstehen)
•
Top-Management hat oft überhöhte Erwartungen.
Bottom -up-Ansatz
Beim Bottom-up-Ansatz setzt sich der Veränderungsprozess von der untersten Hierarchieebene nach
oben fort. Hier werden die Veränderungen von den Menschen im Unternehmen geplant, die sie
später umsetzen müssen: die unteren Führungskräfte und deren Mitarbeiter. Sie wissen meist genau,
welche Veränderungen notwendig und besonders dringend sind. Beim Bottom-up-Ansatz ergeben sich
folgende Nachteile:
•
Veränderungspotential wird nicht voll ausgeschöpft (Ziele werden häufig von Anfang an so
angesetzt, dass man sie auf jeden Fall erreicht)
•
Evtl. fehlende fachliche und methodische Kenntnisse in der unteren Führungsebene.
Both-directions-Ansatz
Das Gegenstromverfahren
ist die Kombination von Top-down- und Bottom-up-Ansatz. Es gilt als das
beste Verfahren, um Veränderungen im Unternehmen einzuführen, da es die Vorzüge von beiden
Ansätzen verbindet und sich die Nachteile gegenseitig aufheben.
Überblick über die unterschiedlichen Veränderungskonzepte der Organisation
Je nach Umfang und Stärke des organisatorischen Wandels unterscheidet man zwischen
„revolutionärem“ und „evolutionärem“ Wandel: Während ein revolutionärer Wandel radikale
Veränderungen in einem relativ kurzen Zeitraum vorsieht, handelt es sich beim evolutionären Wandel
um ein „sanftes“ Vorgehen in kleinen Schritten.
Die Entscheidung, ob der Wandel eher revolutionär oder eher evolutionär erfolgt,
hängt von verschiedenen Fragen ab:
•
Wie dringend ist die Veränderung? (Befindet sich das Unternehmen in einer Krise?)
•
Welche Fähigkeiten haben die Mitarbeiter?
•
Wie groß ist das Unternehmen?
•
Welchen Umfang hat die geplante Veränderung?
Zwischen revolutionärem und evolutionärem Ansatz gibt es eine Bandbreite von
Veränderungskonzepten (siehe Tabelle Change Management).
Die klassischen Organisationsmodelle , die seit
langem in Theorie und Praxis vorherrschen,
werden durch einen unterschiedlichen
Spezialisierungsgrad und damit verbundenen
Koordinationsbedarf (Koordination) bestimmt.
Als klassische Organisationsmodelle lassen sich
benennen:
•
Eindimensionale Organisationsstruktur
(Abgrenzung der Bereiche nach einem
Kriterium wie Sparte oder Funktion):
•
Spartenorganisation
•
funktionale Organisation
•
Regionalorganisation
•
Mehrdimensionale Organisationsstruktur
(Abgrenzung der Bereiche nach mehreren
Kriterien):
• Stab-Liniensystem
• Matrixorganisation
• Tensororganisation
Häufig treten bei der Verwendung klassischer
Organisationsmodelle in der Praxis Probleme auf.
Sie reagieren oft zu langsam auf den Wandel (z.B.
Marktveränderungen). Um diesem Mangel
abzuhelfen, werden neue, flexiblere
Organisationsformen entwickelt. Sie können bei
der Reorganisation im ganzen Unternehmen
(Totalmodelle) oder in einzelnen
Unternehmensbereichen (Partialmodell)
angewandt werden.
Zu den moderen Organisationsmodellen zählen:
•
Teammodelle
•
Prozessorganisation
•
Lernende Organisation
•
Holding
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
koch.management 2016