Managementsysteme
Im Qualitätsmanagement ist der Kunde König: ISO 10001, 10002 und ISO 10003
Die Zufriedenheit des Kunden ist ein hohes Gut. Damit hier nichts dem Zufall überlassen bleibt, geben Normen
eine Orientierung zur Ausgestaltung des Verhaltenskodex gegenüber dem Kunden, der Behandlung von
Reklamationen und zur Konfliktlösung.
Das Prinzip ist einfach: Haben Sie die Kundenzufriedenheit als Ganzes im Blick, so regelt der Verhaltenskodex
(geregelt in der DIN ISO 10001) im Allgemeinen Ihren Umgang mit dem Kunden. So bekommen beispielsweise
Verkäufer einfache Spielregeln an die Hand, mit denen Sie schnell und unkompliziert auf Standardsituationen
reagieren können, z. B. mit einem Preisnachlass. Der Kunde ist zufrieden! Diese Norm gibt also eine
Hilfestellung zur Planung, Entwicklung, Einführung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Verhaltenskodex
zur Kundenzufriedenheit.
Tritt in der Beziehung eine Störung auf, die in der ersten Stufe nicht behoben werden konnte, so greift das
Reklamationsmanagement (geregelt in der DIN ISO 10002). Eine höhere Instanz entscheidet mit Blick auf den
Verhaltenskodex, was im Sinne der Kundenbeziehung getan werden kann. Das Verfahren wird in der
Reklamationsbehandlung festgeschrieben. So lassen sich die meisten Probleme lösen. Die Norm soll Ihnen eine
Hilfestellung bei Reklamationsbehandlung sein, einschließlich Planung, Gestaltung, Durchführung,
Aufrechterhaltung und Verbesserung.
Sind alle Reaktionsmöglichkeiten in Ihrer eigenen Organisation ausgeschöpft, kommt es zum Konflikt. Häufig
werden nun Dritte hinzugezogen (z. B. Anwälte, Sachverständige, Gerichte). Auch die Konfliktlösung sollten Sie
normgerecht behandeln (geregelt in der DIN ISO 10003). Gerade in solchen Fällen sind Fairness, Vertraulichkeit
und Transparenz sehr wichtig für eine nachhaltige Konfliktlösung. Dieser Leitfaden soll Ihnen dabei helfen einen
wirksamen und effizienten Prozess zu planen, zu gestalten, auszuführen, aufrechtzuerhalten und zu
verbessern, der bei Konflikten greift, die Ihre Organisation selber nicht mehr, also intern, lösen kann.
Der Einsatz der Normen ist weder auf eine bestimmte Art oder Größe der Organisation noch auf das Produkt das
Sie bereitstellen beschränkt. Der organisatorische Aufwand zur Anwendung hält sich in Grenzen. So wurde z.B.
bei der DIN ISO 10001 auch an die Klein- und Mittelbetriebe gedacht. Im Anhang der Norm findet sich hierzu
eine einfache Anleitung.
Unternehmen, die noch keine Erfahrungen mit einem systematischen Reklamationsmanagement gemacht haben
oder wo dies formal noch nicht sehr ausgeprägt ist, finden in diesen drei Normen Anleitung und Hilfen. Wer
bereits ein gut organisiertes Reklamationsmanagement eingerichtet hat, kann mit den Normen prüfen, ob sein
System auch international akzeptierten Maßstäben gerecht wird.
Nachdem die ISO 10002 vom Deutschen Institut für Normung (DIN) bereits 2005 in die deutsche Normung
überführt wurde (neuer Stand 2010-05), hat das DIN das Normentrio zur Kundenzufriedenheit 2007
komplettiert. Die DIN ISO 10001, 2008-07 und DIN ISO 10003, 2008-07 sind in deutscher Sprache erhältlich.
Diese Normen sind als Begleitnormen der ISO 9000-Normenfamilie (Qualitätsmanagement) zu sehen.
In der Literatur werden häufig Reklamationen (als Vorstufe von Beschwerden) und Beschwerden
zusammengefasst zum Reklamations- und Beschwerdemanagement. Dabei ist zu berücksichtigen, das eine
Reklamation nicht zwangsläufig zu eine Beschwerde führt. Die o.g. Normen gehen von Kundenzufriedenheit als
Ziel und Reklamationen mit graduellen Unterschieden aus. In der wirtschaftlichen Praxis wird häufig der
Begriff Beschwerdemanagement, über Qualitätskriterien hinausgehend, verwendet.
QM - Kundenzufriedenheit
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Text wird ergänzt !
koch.management 2016