Systemtheorie
Systemtheoretische BWL
Charakterisierung: Systemtheorie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die eine für alle biologischen, sozialen und mechanischen Systeme geltende formale Theorie zu entwickeln bestrebt ist. Die immer stärkere Anwendung der exakten Methoden in den Sozialwissenschaften hat in zunehmendem Maße die quantitativen Strukturen vieler Sozialgebilde erkennen lassen und zeigte, dass biologische, soziale und mechanische Gebilde vielfach isomorphe Systeme und Strukturen aufweisen. Die Systemtheorie hat insofern eine große Bedeutung für Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftspraxis, als sich die Betriebe heute äußerst instabilen Umweltverhältnissen gegenübersehen. Die Systemtheorie ermöglicht, die Dynamik der betriebswirtschaftlichen Organisationssysteme (Organisation), die bisher fast nur statisch gesehen wurden, ganz in den Blickpunkt zu rücken und sich auf das Kriterium der Flexibilität auszurichten, um die Organisation den veränderten Umweltbedingungen schnell anpassen zu können. Richtungen: 1. Die General Systems Theory, die v.a. auf den amerik. Biologen Ludwig von Bertalanffy zurückgeht, will als neue interdisziplinäre Formalwissenschaft die einzelnen Realwissenschaften zu einer „Einheit der Wissenschaft“ integrieren. Sie soll eine für alle Systeme geltende Theorie aufstellen und strebt eine exakte mathematische Formulierung der von ihr entwickelten Begriffe, Beziehungen, Gesetze etc. an. Sie benutzt v.a. die Vektor- und Matrizenrechnung, die Topologie, die Theorie der Differenzialgleichungen und die Funktionentheorie. 2. Das Systems Research, auch Systems Engineering und Systemforschung, ist pragmatisch ausgerichtet und soll als „Sammelbezeichnung für alle Möglichkeiten realwissenschaftlicher und Interdisziplinforschung“ (Kosiol) verwandt werden. Die übergreifende Wissenschaft zeigt isomorphe Strukturen in völlig verschiedenen Objektbereichen der Realität auf, während die Interdisziplinen einen ganz bestimmten realen Problembereich untersuchen und sich dabei der Theorien verschiedener Einzeldisziplinen bedienen. Aus: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54955/systemtheorie-v8.html siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Systemische_Organisationsberatung
Systemtheorie
Charakterisierung: Bezeichnung für ein Programm innerhalb der Betriebswirtschaftslehre (BWL), dessen Vertreter die betriebswirtschaftlichen Erkenntnisobjekte als Systeme interpretieren. Analyseinstrument: Systemtheorie einschließlich Kybernetik (Wirtschafts- und Sozialkypernetik). Begründer: Ulrich („Die Unternehmung als produktives soziales System“, 2. Aufl., 1970). Unternehmen als Regelsyssteme: Wegen ihrer Lenkungs- bzw. Steuerungsbedürftigkeit werden Unternehmungen als Regelsysteme aufgefasst. Abweichungen zwischen Ist- und Sollwerten führen zu Korrekturentscheidungen; dauerhafte Abweichungen machen die Veränderung der Sollwerte selbst erforderlich, wozu sog. Anpassungsentscheidungen notwendig sind. Bedeutung: Systemtheorie v.a. als nützlicher didaktischer Zugang zu Steuerungs- und Führungsproblemen von Unternehmen. Die einseitige Betonung der Gestaltungsaufgabe lässt die systemorientierte Betriebswirtschaftslehre als ein vom Pragmatismus inspiriertes Programm erscheinen. Aus: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/9721 /systemorientierte-betriebswirtschaftslehre- v7.html
Unternehmen als System (mit Eigenschaften sowie Input- und Output-Daten)
koch.management
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Die Führungsfunktion in Unternehmen wird zunehmend komplexer, weil wir es mit turbulenteren Unternehmungs- und Umweltsituationen zu tun haben. Die Welt der Unternehmen ist reicher vernetzt und dynamischer geworden. Somit wird die Zukunft immer weniger prognostizierbar, das Handeln der Führungskräfte und Mitarbeiter kann nicht mehr mit einfachen kausalen Zusammenhängen begründet werden. Organisationen sind in dieses vielseitige Umfeld eingebettet. Systemtheoretisch werden sie als offene Systeme beschrieben, die folgende Merkmale aufweisen. Ein System ist ein Ganzes, das aus Subsystemen besteht und von anderen Systemen unterschieden werden kann. Es bezieht aus der Umwelt Inputs, welche in Outputs transformiert werden. Diese wirken wiederum auf andere Subsysteme oder das Umweltsystem und tragen damit zur Zielsetzung des Gesamtsystems bei. Damit weisen Organisationssysteme Merkmale auf, wie sie auch in naturwissenschaftlichen Systemen vorkommen (vgl. CAPRA F., 1987; VESTER F., 1990). Lebensfähige Systeme sind danach durch folgende Eigenschaften  gekennzeichnet: Komplexität: Sie bestehen aus vielen Teilen, die vielfach miteinander verbunden sind und in Wechselwirkung stehen. Die Vernetzung der einzelnen Systemteile ist nur schwer durchschaubar. Hierarchie: Jedes System besteht aus Subsystemen. Einzelne Systeme können sich zusammenschließen und höher stehende Ordnungen bilden. Dynamik: Kräfte von außen und von innen verändern laufend das System; es ist somit nicht genau berechenbar und reagiert überraschend. Offenheit: Mit der Umwelt werden laufend Informationen, Energie und weitere Faktoren ausgetauscht.
Informationsdichte: Es gibt vielfältige Informationen, die unterschiedlich wichtig sind. Deshalb besteht ein Zwang, sie qualitativ zu selektieren. Selbstorganisation: Ein System kann sich selbst und die einzelnen Subsysteme innerhalb bestimmter Grenzen regulieren. Autopoiese: Lebensfähige Systeme können sich selbst kontinuierlich reproduzieren, d.h. Elemente, aus denen sie bestehen, unbeeinflusst von der Umwelt, erneuern.  Voraussetzung dafür ist eine "Selbstreferenz", d.h. die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Selbstbeschreibung, Selbstreflexion und Selbstverständnis. Aus (ohne die Abbildung): https://www.teialehrbuch.de/Kostenlose- Kurse/Unternehmensfuehrung/23066-Unternehmen-sind-offene-Systeme.html
 koch.management 2016