Die Zukunft der Arbeit - Konzept des Wandels für Unternehmen
Drei Dimensionen
1. Das Industrial Internet
Angesichts der zunehmenden
engen Verflechtung von
physischer und digitaler Welt
werden wir aufgrund
zusätzlicher neuer Tätigkeiten
gezwungen sein, uns
mit Hardware und Software
gleichermaßen gut auszukennen.
2. Advanced Manufacturing
Wir betreten eine Welt,
in der die Maschinen,
mit denen wir arbeiten,
nicht nur intelligent sind,
sondern brillant.
Es gibt keinerlei
ungeplante Ausfälle.
Die Fertigung definiert das
Konzept der Massenproduktion
neu und ermöglicht eine
Verschiebung in Richtung
dezentraler Fertigung,
Mikrofabriken und
individualisierter
Massenfertigung.
Additive Fertigungsverfahren
ermöglichen eine verstärkt lokale,
dezentrale und anpassungsfähige Produktion,
die die Lieferketten
in ihrer heutigen Form
komplett verändern wird.
Durch die Schaffung
einer Rückkopplungsschleife
von Konzeption über
Produktentwicklung,
Fertigungstechnik,
Fertigung und Lieferkette
zu Dienstleistungen
und wieder zurück zur Entwicklung können
Fabriken die
Lernzyklen zwischen
Fertigung und Entwicklung
verkürzen und somit für eine
schnellere Produktentwicklung
und einwandfreie
Fabrikeinführungen sorgen.
3. Globel Brain
Das globale Wissen
– die kollektive Intelligenz von
Menschen rund um den Globus,
die durch digitale
Kommunikationsnetze
verbunden sind.
In der Industrie ist ein gewaltiger, tiefgreifender und weitreichender Umbruch im Gange. Er
verändert unsere Art, Produkte zu entwickeln und herzustellen, sowie deren Leistungsumfang
grundlegend. Er macht die komplexen Liefer- und Vertriebsnetze, die die globale Wirtschaft
zusammenhalten, schneller, flexibler und widerstandsfähiger. Er befähigt Menschen, ihre Kreativität
und ihren Unternehmergeist auf einer breiteren und dezentraleren Basis zu entfalten. Er definiert
die Wettbewerbslandschaft in zahlreichen Branchen neu – mit weitreichenden Folgen, die sich in
internationalen Handelsmustern und der globalen Wachstumsverteilung widerspiegeln werden.
Dieser Wandel ist die „Zukunft der Arbeit“. Sie wird bestimmt von drei wesentlichen Faktoren:
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Die erste treibende Kraft ist das sogenannte Industrial Internet (industrielles Internet).
Die Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt verschwimmen zusehends. Die Integration
Cloud-basierter Analytik („Big Data“) mit Industriemaschinen („Big Iron“) eröffnet enorme Chancen auf
Produktivitätssteigerungen. Wie wir in früheren Studien gezeigt haben,erlaubt uns der rasche Preisrückgang
bei elektronischen Sensoren sowie bei der Speicherung und Verarbeitung von Daten nun die Sammlung
gewaltiger Mengen an von Industriemaschinen produzierten Daten. Mithilfe moderner Analysen können wir
so Erkenntnisse gewinnen, die Effizienzsteigerungen ermöglichen.
Maschinen wie Gasturbinen, Triebwerke, Lokomotiven und medizinische Geräte werden vorausschauend,
reaktionsfähig und sozial, wodurch sie besser in der Lage sind, nahtlos miteinander und mit uns zu
kommunizieren. Die von ihnen erzeugten Daten werden intelligent; sie ermöglichen uns das Beheben von
Fehlern, bevor diese zu Problemen werden. Auf diese Weise werden Ausfallzeiten verhindert, die
Produktivität einzelner Maschinen verbessert - und die Effizienz ganzer Systeme erhöht.
Die zweite treibende Kraft ist das sogenannte Advanced Manufacturing (fortschrittliche Fertigung).
Im Zentrum der Idee des Advanced Manufacturing steht die Fähigkeit, Konzeption,Produktentwicklung,
Fertigung, Lieferkette, Vertrieb und Wiederaufarbeitung in einem geschlossenen, intelligenten System –
einer Brilliant Factory – digital zu vernetzen. Neue Herstellungsmethoden wie die additive Fertigung bzw.
der 3D-Druck ermöglichen es uns, vollkommen neue Teile und Produkte mit neuen Eigenschaften zu
erzeugen.
Die dritte treibende Kraft ist das sogenannte Global Brain (globales Wissen).
Technischer Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum tragen zu einem fundamentalen Wandel der Rolle
bei, die Menschen im Produktionsprozess einnehmen. Der technische Fortschritt, insbesondere auf dem
Gebiet des Hochleistungsrechnens (HighPerformance Computing, HPC), der Robotik und künstlichen
Intelligenz, erweitert das Spektrum der Aufgaben, die von Maschinen besser als von Menschen ausgeführt
werden können. Damit einhergehen können schmerzhafte kurzfristige Kosten, da manche Berufe verdrängt
und manche Fähigkeiten nicht mehr gefragt sein werden. Doch führt dies zu einer drastischen Steigerung
der Leistungsfähigkeit und des wirtschaftlichen Werts derjenigen Gebiete, in denen der Mensch
unübertroffen ist: Kreativität, Unternehmergeist und zwischenmenschliche Fähigkeiten.
Das globale Wissen – die kollektive Intelligenz von Menschen rund um den Globus, die durch digitale
Kommunikationsnetze verbunden sind – wird größer und einflussreicher werden. Das globale Wissen ist
praktisch die menschliche Version von HPC.
Open-Source-Plattformen und Crowdsourcing sind zwei der wirkungsvollsten Möglichkeiten, das kreative
und unternehmerische Potenzial des globalen Wissens auszuschöpfen. Angesichts einer Entwicklung, die für
größere Flexibilität und größere Belohnungen sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite
sorgen – und die Beziehungen zwischen diesen beiden Gruppen neu definieren wird –, ist die Industrie
zunehmend auf beide Möglichkeiten angewiesen.
Die Zukunft der Arbeit wird zu einer enormen Beschleunigung von Produktivität und Wirtschaftswachstum
führen. In unserer Publikation „Minds and Machines“ nahmen wir eine Schätzung der wichtigsten
wirtschaftlichen Vorteile, die allein aus dem Industrial Internet erwachsen können, auf Grundlage einer
eingehenden Prüfung branchenspezifischer Effizienzsteigerungen vor.
Dieser Wandel geschieht nicht von selbst. Wir müssen in die neuen Technologien investieren und
Organisationen sowie Betriebspraktiken anpassen. Wir benötigen ein robustes Cybersicherheitskonzept,
um sensible Informationen und geistiges Eigentum zu schützen und kritische Infrastrukturen vor Cyber
Angriffen zu bewahren.
Das Bildungswesen muss sich weiterentwickeln, um sicherzustellen, dass Schüler über die richtigen
Kompetenzen für diese sich rasch wandelnde Wirtschaft verfügen. Kontinuierliche Weiterbildung und
Umschulungen werden notwendig sein, um die Auswirkungen vorübergehender Störungen auf dem
Arbeitsmarkt abzufedern. Dafür sind Zeit und Investitionen erforderlich, aber diese Welle technischer
Innovationen wird unsere Lebensweise grundlegend verändern.
Auszug und Abbildungen aus: http://files.gecompany.com/gereports/image/FutureOfWork_8am.pdf