koch.management 2016
Zukunft der Arbeit
Die Zukunft der Arbeit - Konzept des Wandels für Unternehmen
Drei Dimensionen
1. Das Industrial Internet Angesichts der zunehmenden engen Verflechtung von physischer und digitaler Welt werden wir aufgrund zusätzlicher neuer Tätigkeiten gezwungen sein, uns mit Hardware und Software gleichermaßen gut auszukennen. 2. Advanced Manufacturing Wir betreten eine Welt, in der die Maschinen, mit denen wir arbeiten, nicht nur intelligent sind, sondern brillant. Es gibt keinerlei ungeplante  Ausfälle. Die Fertigung definiert das Konzept der Massenproduktion neu und ermöglicht eine Verschiebung in Richtung dezentraler Fertigung, Mikrofabriken und individualisierter Massenfertigung. Additive Fertigungsverfahren ermöglichen eine verstärkt lokale, dezentrale und anpassungsfähige Produktion, die die Lieferketten in ihrer heutigen Form komplett verändern wird. Durch die Schaffung einer Rückkopplungsschleife von Konzeption über Produktentwicklung, Fertigungstechnik, Fertigung und Lieferkette zu Dienstleistungen und wieder zurück zur Entwicklung können Fabriken die Lernzyklen zwischen Fertigung und Entwicklung verkürzen und somit für eine schnellere Produktentwicklung und einwandfreie Fabrikeinführungen sorgen. 3. Globel Brain Das globale Wissen – die kollektive Intelligenz von Menschen rund um den Globus, die durch digitale Kommunikationsnetze verbunden sind.
In der Industrie ist ein gewaltiger, tiefgreifender und weitreichender Umbruch im Gange. Er verändert unsere Art, Produkte zu entwickeln und herzustellen, sowie deren Leistungsumfang grundlegend. Er macht die komplexen Liefer- und Vertriebsnetze, die die globale Wirtschaft zusammenhalten, schneller, flexibler und widerstandsfähiger. Er befähigt Menschen, ihre Kreativität und ihren Unternehmergeist auf einer breiteren und dezentraleren Basis zu entfalten. Er definiert die Wettbewerbslandschaft in zahlreichen Branchen neu – mit weitreichenden Folgen, die sich in internationalen Handelsmustern und der globalen Wachstumsverteilung widerspiegeln werden.   Dieser Wandel ist die „Zukunft der Arbeit“. Sie wird bestimmt von drei wesentlichen Faktoren:
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Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Die erste treibende Kraft ist das sogenannte Industrial Internet (industrielles Internet). Die Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt verschwimmen zusehends. Die Integration Cloud-basierter Analytik („Big Data“) mit Industriemaschinen („Big Iron“) eröffnet enorme Chancen auf Produktivitätssteigerungen. Wie wir in früheren Studien gezeigt haben,erlaubt uns der rasche Preisrückgang bei elektronischen Sensoren sowie bei der Speicherung und Verarbeitung von Daten nun die Sammlung gewaltiger Mengen an von Industriemaschinen produzierten Daten. Mithilfe moderner Analysen können wir so Erkenntnisse gewinnen, die Effizienzsteigerungen ermöglichen. Maschinen wie Gasturbinen, Triebwerke, Lokomotiven und medizinische Geräte werden vorausschauend, reaktionsfähig und sozial, wodurch sie besser in der Lage sind, nahtlos miteinander und mit uns zu kommunizieren. Die von ihnen erzeugten Daten werden intelligent; sie ermöglichen uns das Beheben von Fehlern, bevor diese zu Problemen werden. Auf diese Weise werden Ausfallzeiten verhindert, die Produktivität einzelner Maschinen verbessert - und die Effizienz ganzer Systeme erhöht. Die zweite treibende Kraft ist das sogenannte Advanced Manufacturing (fortschrittliche Fertigung).  Im Zentrum der Idee des Advanced Manufacturing steht die Fähigkeit, Konzeption,Produktentwicklung, Fertigung, Lieferkette, Vertrieb und Wiederaufarbeitung in einem geschlossenen, intelligenten System – einer Brilliant Factory – digital zu vernetzen. Neue Herstellungsmethoden wie die additive Fertigung bzw. der 3D-Druck ermöglichen es uns, vollkommen neue Teile und Produkte mit neuen Eigenschaften zu erzeugen. Die dritte treibende Kraft ist das sogenannte Global Brain (globales Wissen). Technischer Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum tragen zu einem fundamentalen Wandel der Rolle bei, die Menschen im Produktionsprozess einnehmen. Der technische Fortschritt, insbesondere auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens (HighPerformance Computing, HPC), der Robotik und künstlichen Intelligenz, erweitert das Spektrum der Aufgaben, die von Maschinen besser als von Menschen ausgeführt werden können. Damit einhergehen können schmerzhafte kurzfristige Kosten, da manche Berufe verdrängt und manche Fähigkeiten nicht mehr gefragt sein werden. Doch führt dies zu einer drastischen Steigerung der Leistungsfähigkeit und des wirtschaftlichen Werts derjenigen Gebiete, in denen der Mensch unübertroffen ist: Kreativität, Unternehmergeist und zwischenmenschliche Fähigkeiten. Das globale Wissen – die kollektive Intelligenz von Menschen rund um den Globus, die durch digitale Kommunikationsnetze verbunden sind – wird größer und einflussreicher werden. Das globale Wissen ist praktisch die menschliche Version von HPC. Open-Source-Plattformen und Crowdsourcing sind zwei der wirkungsvollsten Möglichkeiten, das kreative und unternehmerische Potenzial des globalen Wissens auszuschöpfen. Angesichts einer Entwicklung, die für größere Flexibilität und größere Belohnungen sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite sorgen – und die Beziehungen zwischen diesen beiden Gruppen neu definieren wird –, ist die Industrie zunehmend auf beide Möglichkeiten angewiesen. Die Zukunft der Arbeit wird zu einer enormen Beschleunigung von Produktivität und Wirtschaftswachstum führen. In unserer Publikation „Minds and Machines“ nahmen wir eine Schätzung der wichtigsten wirtschaftlichen Vorteile, die allein aus dem Industrial Internet erwachsen können, auf Grundlage einer eingehenden Prüfung branchenspezifischer Effizienzsteigerungen vor. Dieser Wandel geschieht nicht von selbst. Wir müssen in die neuen Technologien investieren und Organisationen sowie Betriebspraktiken anpassen. Wir benötigen ein robustes Cybersicherheitskonzept, um sensible Informationen und geistiges Eigentum zu schützen und kritische Infrastrukturen vor Cyber Angriffen zu bewahren. Das Bildungswesen muss sich weiterentwickeln, um sicherzustellen, dass Schüler über die richtigen Kompetenzen für diese sich rasch wandelnde Wirtschaft verfügen. Kontinuierliche Weiterbildung und Umschulungen werden notwendig sein, um die Auswirkungen vorübergehender Störungen auf dem Arbeitsmarkt abzufedern. Dafür sind Zeit und Investitionen erforderlich, aber diese Welle technischer Innovationen wird unsere Lebensweise grundlegend verändern. Auszug und Abbildungen aus: http://files.gecompany.com/gereports/image/FutureOfWork_8am.pdf